Wieso fällt es manchen Lehrern und Professoren oft so schwer, gut und schnell verständlich zu erklären?

Der „Curse of Knowledge“, oder zu Deutsch: der Fluch des Wissens, beschreibt die kognitive Verzerrung einer Situation, in der man annimmt, der gegenüber hätte denselben Wissensstand wie man selbst. Das ist nicht nur ein Problem im Bildungssystem, sondern auch im Beruf oder in politischen Debatten. Wenn Juristen gegen ehemalige Lehrer debattieren und nicht zu einer Übereinkunft kommen, kann es gut sein, dass die Argumente der einen Seite ins Leere schießen, da sie von der anderen Person gar nicht richtig verstanden werden, da diese einen bestimmten Wissensstand voraussetzt den die andere Person schlichtweg nicht erfüllen kann. Argumente von Klimaforschern werden mit unter deshalb oft nur halbherzig wahrgenommen und beachtet, Ursachen und Folgen sind zu abstrakt und die Thematik kompliziert.

Besonders stark ist dieser Denkfehler, wenn man auf einem Gebiet ein besonders großes Wissen hat, dem Gegenüber setzt man dann oft automatisch schon ein gewisses Grundwissen voraus, welches er unter Umständen vielleicht gar nicht besitzt. Nun erinnert man sich aber vielleicht an die Schulzeit, in der es immer einen Klassenkameraden gab, der nicht nur schnell alles verstanden hat, er konnte auch besonders gut erklären. Das kommt einerseits daher, dass sein Wissensstand näher an dem eigenen ist und der Denkfehler demnach nicht so stark ist, andererseits hat er das Thema aber auch gerade erst neu gelernt und kennt mögliche Fehler und Fallen noch. Deshalb sind junge Lehrer oft einfach besser im Erklären, weil sie noch näher an der eigenen Schulzeit sind und sich besser in die Schüler hineinversetzen können.

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